Klimaprotest & Co. KG: Unternehmen im Klimaaktivismus

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„Wir finden, dass Unternehmen eine soziale Verantwortung tragen, die über das rein wirtschaftliche Handeln hinausgeht. Für uns bedeutet dies, sowohl in unserem Unternehmensalltag konsequent nachhaltig zu handeln, als auch bei den Klimaprotesten aktiv zu sein.“

– WEtell Mitgründerin und Geschäftsführerin Alma Spribille

Wir bei WEtell haben für unser Unternehmen beschlossen: Wir möchten uns auch im Klimaaktivismus engagieren. Wir sind inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem starke Stimmen und klare Statements aus Gesellschaft, Politik und eben auch aus der Wirtschaft kommen müssen. Nur gemeinsam können wir der Klimakrise erfolgreich begegnen!
Für uns war und ist es also ein starkes Bedürfnis, öffentlich für das Klima laut zu werden. Dabei mussten wir uns zunächst mit der Frage auseinandersetzen: Wie aktivistisch dürfen wir als Unternehmen eigentlich sein? Und wo beginnt Greenwashing? Ein superspannendes Thema!

Was wir in den letzten Monaten rund um das Thema Klimaaktivismus herausgefunden und getan haben, stellen wir dir hier vor:

1. Zur Theorie: Was ist Klimaaktivismus? Und wo beginnt Greenwashing?
2. Zur Theorie: WEtell goes Klimaaktivmus: Wie wir uns engagieren
3. Diskurs starten: Unsere Interview-Reihe
4. Klimaaktivismus: Radikal und illegal?

Was ist Klimaaktivismus?

Der Duden definiert Aktivismus als „aktives Verhalten, [fortschrittliches] zielstrebiges Handeln, Betätigungsdrang“*.

Es geht dabei um öffentlichkeitswirksame Taten, mit denen ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll. Meist geht es dabei um gesellschaftlich relevante und im weitesten Sinne politische Themen wie z.B. Menschenrechte, Umwelt- oder Datenschutz. Oder – im Falle des Klimaaktivismus – eben dem Klimaschutz.

Bislang wird der Klimaaktivismus vor allem von Privatpersonen getragen: Durch ehrenamtliches Engagement in Vereinen wie Greenpeace e.V. oder Fridays for Future, in Gruppierungen wie der Letzten Generation oder durch individuelle Beteiligung bei Demonstrationen oder Petitionen.

Vereinzelt gibt es auch schon Beteiligung von Unternehmen am Aktivismus – z.B. durch das Freistellen von Mitarbeitenden, damit sich diese ehrenamtlich engagieren können.

Aber geht da nicht noch mehr? Wir fragen uns: Sollten Unternehmen nicht ihre starke Position in der Öffentlichkeit dazu nutzen, um für den Klimaschutz laut zu werden?

Unternehmen im Klimaaktivismus = Soziale Pflicht?

„Die soziale Verantwortung von Unternehmen ist es, den Gewinn zu steigern“. So sah der Ökonom Milton Friedman es zumindest. Aber ist das wirklich alles?

In Zeiten der Klimakrise wird deutlich: Ökologische Nachhaltigkeit ist eine zentrale soziale Verantwortung, vor der auch Unternehmer*innen die Augen nicht mehr verschließen dürfen. Zunehmend wird daher auch in der Wirtschaft auf Nachhaltigkeit geachtet. Grüne Startups, Umweltfreundliche Prozesse, Nachhaltigkeitsberichte – immer mehr Unternehmen setzen sich für den Klimaschutz ein.

Aber reicht das? Sollten Unternehmen über ihre eigene Geschäftstätigkeit hinaus nicht auch Stellung beziehen und sich aktiv für eine großflächige Transformation einsetzen? Und reicht es, sich dabei in Verbänden und Lobbys zu engagieren oder müssten wir eigentlich alle beim Klimastreik mitmachen, in Lützerath campieren und Protestplakate drucken?

Und sind wir als Unternehmen überhaupt willkommen im Klimaaktivismus?

Idealismus, Marketingtrick oder Greenwashing?

Längst haben Unternehmen entdeckt, dass sich die Beteiligung an „der guten Sache“ hervorragend eignet, um die eigenen Produkte medienwirksam in den Vordergrund zu rücken. Und das eigene schlechte Handeln dabei zu vertuschen. So ist es verständlich, dass das Auftauchen von Unternehmen in klimaaktivistischen Kontexten schnell nach Greenwashing riecht.

Klar: Wenn ein Unternehmen sich stolz beim Klimaprotest beteiligt, während im eigenen Hinterhof eifrig das CO2 in die Atmosphäre geschleudert wird, verliert die ganze Sache an Glaubwürdigkeit. Wann heiligt also der Zweck die Mittel? Wann ist es moralisch sinnvoll, die Reichweite von Unternehmen für den Klimaaktivismus zu nutzen?

Es gibt immer mehr tolle Unternehmen, die sich in ihrer Geschäftstätigkeit umfassend für Nachhaltigkeit engagieren und ein Greenwashing in diesem Sinne gar nicht nötig haben. Geht es also darum, die echten Idealist*innen in der Geschäftswelt zu finden und ihnen die Beteiligung am Aktivismus zu erlauben?

Vielleicht ist es auch an der Zeit, den Graben zwischen den „guten“ zivilgesellschaftlichen Akteur*innen wie Vereine und NGOs und der „bösen“ Wirtschaft zuzuschütten? Oder hat es seine Berechtigung, diese beiden Bereiche getrennt zu halten?

Du merkst: Das Thema ist komplex. Noch nie haben wir in einem Blogbeitrag so viele Fragen aufgeworfen – und auch noch unbeantwortet gelassen!

Wir können nur sagen:

Wir haben für uns beschlossen, das Wagnis einzugehen und für unsere Ideale einzustehen. Das ist nicht ohne Risiko – schließlich machen wir uns damit angreifbar. Sind wir glaubwürdig oder wird uns eine Marketingstrategie vorgeworfen? Verlieren wir vielleicht sogar Kund*innen, weil sie selbst die Teilnahme an friedlichen Demos als zu radikal ansehen?

WEtell: Im Herzen Klimaaktivist*innen

„Im Herzen sind wir eigentlich Klimaaktivist*innen.“ So hat WEtell Mitgründer und Geschäftsführer Andreas Schmucker einmal sich und seine Mitgründer*innen Alma Spribille und Nico Tucher beschrieben. Daher war für die Drei von Anfang an klar: WEtell zeigt auch öffentlich Haltung in Sachen Klimaschutz.

Was wir bisher gemacht haben?

Klimastreiks: WEtell-Mitarbeitende dürfen innerhalb ihrer bezahlten Arbeitszeit bei Fridays for Future für das Klima demonstrieren gehen. (Auch wenn das Wort „Streik“ dann natürlich nicht mehr so ganz trifft)

Klimaproteste rund um das Braunkohledorf Lützerath: Wir haben ein Netzwerk aus engagierten Unternehmen zusammengetrommelt und sind gemeinsam vor Ort gewesen als die Räumung akut wurde. Alle Details dazu findest du hier im Blog und auf ZEIT online

Öffentlicher Appell an die Bundesregierung in der ZEIT: Wir haben andere Unternehmen ermutigt, sich uns anzuschließen und gemeinsam in der ZEIT einen Appell an die Bundesregierung gestartet:
www.unternehmenklimaschutz.de

Netzwerken: Unter dem Hashtag #UnternehmenKlimaschutz setzen wir gemeinsam ein starkes Statement und ermutigen auch weiterhin Unternehmer*innen, sich uns anzuschließen. Mehr dazu hier: www.unternehmenklimaschutz.de

Einen Diskurs starten: Wir haben bei anderen Unternehmen und Organisationen angeklopft, um ihre Meinung zum Thema Unternehmen und Klimaaktivismus zu erfahren. Herausgekommen sind spannende Gespräche mit:

  • Nils Müller von Green Planet Energy
  • Martin Köppel von Protect the Planet
  • Christoph Bals von Germanwatch
  • Antonio Rohrssen von Patagonia

Mehr zur Motivation und Sichtweise von WEtell auf das Thema erfährst du zusätzlich im Interview mit Andreas Schmucker. Schau dir alle Interviews an.

Klimaaktivismus – radikal und illegal?

Die Klimabewegung ist eine friedliche und solidarische Bewegung. Der allergrößte Teil des Klimaaktivismus setzt sich für Gerechtigkeit ein und nutzt legale Methoden wie angemeldete Demonstrationen oder Petitionen. Am Rande gibt es auch Aktionen oder Aktivist*innen, die gerade durch das Überschreiten von Gesetzen auf die Dringlichkeit ihres Anliegens aufmerksam machen. Und leider auch ein paar, die bereit sind, zu Gewalt zu greifen.

Uns bei WEtell geht beim Klimaaktivismus ganz klar um friedliche und legale Proteste. Wir alle haben das Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. Und das wollen wir wahrnehmen.

Dabei finden wir es schade und sehr bedenklich, dass auch Menschen, die friedlich für das Klima protestieren, zunehmend als „Radikale“ bezeichnet werden. Viel zu laut ist die Diskussion um angebliche „Klima-Terroristen“, viel zu leise die dringend nötige Debatte über schnell wirksame Klimaschutzmaßnahmen.

Gerade deswegen möchten wir auch als Unternehmen ein klares Statement für den Klimaschutz setzen – gewaltfrei und unserer Demokratie entsprechend.

Quellen:
* https://www.duden.de/rechtschreibung/Aktivismus (Abruf: 25.11.2022)
** https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-12/milton-friedman-us-oekonom-shareholder-doktrin-stakeholder (Abruf: 25.11.2022)

marketing@wetell.de

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Wenn du dich erstmal noch informieren willst, findest du hier mehr Details zu Klimaschutz, Datenschutz oder Fairness & Transparenz bei WEtell.

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