Wusstet ihr, dass die Bundestagswahl am 26.09.2021 echt entscheidend für das Klima wird? Wenn wir es nämlich schaffen wollen, die 1,5° Grenze des Pariser Klimaabkommens nicht zu überschreiten, bleiben uns nur noch rund 6 Jahre Zeit. Die Politiker*innen, die wir Ende September wählen, werden in den nächsten 4 Jahren die Fahrtrichtung in Sachen Klimaschutz vorgeben. Bei dieser Wahl werden also die Weichen gestellt: Wird es in Richtung Klimaschutz gehen oder bewegen wir uns weiter unaufhaltsam auf eine Klimakatastrophe zu? Das ist die entscheidende Frage und macht diese Wahl zur Klimawahl. Daher heißt die Devise für diesen September: Gebt eure Stimmen ab für das Klima! Und lasst uns mit Fridays For Future beim globalen Klimastreik am 24.09. nochmal richtig laut werden für eine aktive Klimapolitik.
Klimakrise – Warum es höchste Zeit ist
1,5 Grad. Ein kleiner Wert mit großer Bedeutung. Denn spätestens seit dem letzten Bericht des Weltklimarats haben wir es schwarz auf weiß: Der Mensch ist hauptverantwortlich für den globalen Temperaturanstieg und die daraus folgende weitreichende Erwärmung von Ozean, Land und der gesamten Bio- und Atmosphäre. Zuvor bezeichnete der internationale Zusammenschluss von Wissenschaftler*innen das menschliche Zutun noch als „äußerst wahrscheinlich“, nun sind sie aufgrund besserer Forschungsgrundlagen sicher. Und: Die globale Temperatur steigt schneller als zuvor gedacht. Eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad ist demnach nur noch möglich, wenn Treibhausgasemissionen schnell, umfassend und nachhaltig verringert werden. Wir stecken also schon mitten in der Klimakrise und müssen dringend handeln, wenn wir eine Klimakatastrophe verhindern wollen. Berlin am Meer klingt zwar verlockend, aber doof halt für all die Orte, die durch das Abschmelzen der Polkappen dann schon untergegangen sind. Und die vereinigten europäischen Wüstenstaaten klingt jetzt auch nicht sooo attraktiv. Um es nicht so weit kommen zu lassen, hat sich die internationale Politik im Pariser Klimaabkommen von 2019 darauf verständigt, dass der Grenzwert von 1,5 Grad nicht überschritten werden soll. Seitdem ist leider nicht genug passiert. Und die Zeit drängt immer mehr: Laut aktuellen Berechnungen darf die Menschheit global nur noch 270 Gigatonnen CO2 (eine Gigatonne entspricht einer Milliarden Tonnen) emittieren, bis die 1,5 Grad-Grenze erreicht ist. Da dies doch recht abstrakt klingt, haben Wissenschaftler*innen des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change das Ganze für uns anschaulicher gemacht: Wenn wir weiterhin so viel CO2 erzeugen, wie wir dies momentan tun, haben wir in rund 6 Jahre die 270 Gigatonnen aufgebraucht und die 1,5 Grad-Grenze überschritten. Es ist also entscheidend, dass wir unsere CO2 Emissionen innerhalb der nächsten Jahre drastisch reduzieren.
Deutschland hat die (Klima-)Wahl
In der deutschen Politik wird zurzeit noch viel zu viel über die Klimakrise gesprochen und viel zu wenig wirklich dagegen getan. Deutschland gehört nach wie vor zu den Top Ten der Länder mit den meisten CO2 Emissionen. Rechnet man diese Emissionen um auf den Pro-Kopf-Verbrauch, stehen wir sogar schlechter da als der weltweit größte Emittent China. Gute Vorsätze allein werden uns nicht helfen – wir müssen handeln. Und das auf allen Ebenen: Gesellschaftlich, wirtschaftlich, individuell. Die wirklich großen Hebel hierfür sind klare Vorgaben aus der Politik – und die fehlen bisher. Wir finden: Es ist höchste Zeit für die aktive Klimapolitik. Bei der diesjährigen Bundestagswahl kommt es mehr darauf an als je zuvor. Daher nehmt die Programme und Vorhaben der zu Wahl antretenden Parteien genau unter die Lupe. Macht euch schlau, was sie für den Klimaschutz tun. Es gibt informative Initiativen, die euch dabei unterstützen wie bspw. #wählbar2021. Auf deren Webseite findet ihr Infos zu den meisten Kandidat*innen und deren Klimaprogrammen. Und ihr könnt weitere Kandidat*innen zu einer Stellungnahme auffordern. Weiter Hintergründe zu Klimakrise, Klimaschutz und Klimawahl gibt’s außerdem auf der Seite der Kampagne #Klimawahl 2021. Und dann: Gebt am 26.09.2021 eure Stimme ab. Ob ihr mit dem Rad zum Wahllokal düst, dort auf einem gemütlichen Sonntagsspaziergang Station macht oder vorab Biokaffee schlürfend vom Sofa aus eure Briefwahlunterlagen ausfüllt– nutzt eure Stimme und wählt für das Klima!
Unsere Stimmen haben Kraft
„Jede Stimme zählt.“ So klischeehaft dieser Ausspruch ist, so wahr ist er eben auch. Also nutzt eure Stimme und werdet auch schon vor der Wahl laut für das Klima. Erzählt euren Freund*innen und Bekannten davon, sprecht mit der Nachbarin im Hausflur oder plaudert mit eurem Friseur darüber, posaunt es in die sozialen Netzwerke bis keine*r mehr sagen kann, sie hätten nichts davon gewusst. Und lasst uns vor der Wahl ein deutliches Zeichen setzen, dass unserer Gesellschaft mehr als Wahlversprechen braucht. Die Aktivist*innen von Fridays for Future haben für Freitag, den 24.09., den globalen Klimastreik ausgerufen – bestimmt auch in eurer Nähe. Wir werden gemeinsam laut und gehen für das Klima auf die Straße. Seid ihr dabei?
Eure Stimme hat so viel Kraft – sowohl bei der Bundestagswahl als auch bei den Weckrufen auf der Straße. Deswegen werdet laut, erhebt eure Stimmen für das Klima, beim Klimastreik in eurer Stadt und bei der Bundestagswahl am 26.09.!