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Mein Wecker klingelt. Halbwach. Erst mal Instagram checken. Mein gestriger Post hat 90 Likes bekommen. 90 Likes für einen Kaffee mit Sojamilchschaum. #stayathome. #workworkwork. Wo? Freiburg. In meinem Profil: Vor- und Zuname. Alter. Wohnort. Ich bin gläsern. Genauso gläsern wie alle andern. Ich scrolle meinen Feed runter. Ein neues Bild von Banksy. „My wife hates it when I work from home“. Darauf zu sehen: Ratten, die sein Badezimmer ruinieren. Der Mann hat Humor. Er bekommt ein Herz. Ich klicke auf sein Instagram-Profil. Diese Kunst. So scharfsinnig und kritisch. Er bekommt noch mehr Herzen von mir. Ich werde wach.


Aus wessen Spraydosen stammen diese Werke, die über Nacht und wie aus dem Nichts aus den Hauswänden sprießen? Die Identität von Banksy ist stets ein Mysterium. Der hohe Wert seiner Kunst rührt, abgesehen von seinem künstlerischen Können, auch von der konsequenten Verschleierung seiner Identität. Worrall beschreibt anhand Banksys Werk „Seasons Greetings“ wie Banksys Kunst die Gesetzte außer Kraft zu setzen scheint. Anstatt Sanktionen für das Beschmieren der Wände in Port Talbot hagelt es große Wertschätzung von allen Seiten. Darüber hinaus zieht die Wandmalerei Begeisterte aus der ganzen Welt an. Prominente Menschen kümmern sich um die Finanzierung von Schutzglas. Als das Werk an einen lukrativeren Ort versetzt werden soll, wird der Transport der Wände ironischerweise von der Polizei persönlich eskortiert. Dabei wird in Großbritannien das illegale Bemalen von Wänden teilweise mit zehn Jahren Haft bestraft. Wo liegt also der Unterschied zwischen Kunst und Vandalismus?


Zum einen ist es sicherlich das künstlerische Können gepaart mit den gesellschaftskritischen Aussagen und Wortspielen, was Banksys Kunst ausmacht. Diese Eigenschaften unterliegen jedoch immer subjektiven Empfindungen und sind in der Kreativszene keinesfalls ein Garant für Ruhm und Erfolg. Vielmehr scheint die Verpackung sein Produkt zum Dauerbrenner zu machen: das Geheimnisvolle. Banksys Person ist bis auf ein paar Eckdaten unbekannt. Er soll in Bristol aufgewachsen sein und seit den 90er Jahren als Streetartkünstler tätig sein. Es gibt Stimmen, die sagen, Banksy sei keine Person, sondern eine Gruppe von Künstler*innen. Manche behaupten sogar, Banksy sei eine Gruppe von sieben Künstler*innen, die von einer Frau koordiniert wird.


Die Anonymisierung seiner eigenen Person verwickelt die kunstschaffende Person hinter dem Pseudonym in ein Problem: die Zuordnung der Bilder. Wie kann sicher gegangen werden, dass es sich um einen „echten Banksys“ handelt? Schließlich entsteht immer wieder neue Streetart im Stil Banksys. Dieses Problem löst er einerseits mit seiner Webseite Namens Pest Control, auf der eine Prüfung von Banksy-Werken möglich ist. Auf seinem eigenen Blog banksy.co.uk finden sich Bilder seiner Werke. Hier ist auch der Link zu seiner E-Mailadresse öffentlich, durch den Kontakt zu Banksy hergestellt werden kann. Diese E-Mailadresse ist eine der wenigen Möglichkeit, um mit Banksy als Künstler kommunizieren zu können. Er unterstreicht das selbst mit dem Satz: „Banksy is NOT on Facebook, Twitter or represented by Steve Lazarides or any other commercial gallery.“ Gerade, dass er keine Social Media benutzt macht klar: Er ist nicht im System. Er bedient sich am System nur soweit nötig, um dann das System kritisieren zu können. Er lässt sich aber nicht gläsern machen. Banksys Mittel, sich der Überwachung zu entziehen ist, seine Identität nicht preiszugeben. Als anonymer Künstler kritisiert er schließlich „Krieg, Faschismus oder das übermäßige Konsumverhalten der Gesellschaft“ aber auch die Überwachung der Gesellschaft.


In unserer Realität, in der so gut wie jede Person über Social Media ausfindig gemacht werden kann, ist Banksy ein buntes und seltenes Einhorn. Würde Banksy in Deutschland leben, wäre er dann WEtell-Nutzer? Was meint ihr? Klimaschutz, Datenschutz, Fairness und Transparenz sind ihm wohl sehr wichtig…jedenfalls kritisiert er alles und jeden, der gegen diese Prinzipien arbeitet. Ich finde jedenfalls, wir sollten alle ein wenig mehr Banksy sein. Vor allem, wenn es um unsere Daten geht. Jetzt poste ich aber erstmal ein Bild von mir und meinem Soja Chai Latte auf dem Balkon. Standort: Freiburg. #stayathome.

Eure Denise


marketing@wetell.de

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