Polarstern – Richtungsweisender Stern am Öko-Himmel

Polarstern geht die Dinge etwas anders an. Als erster Energieversorger in Deutschland bieten sie Ökogas aus 100 % organischen Reststoffen an. Pro verbrauchter Kilowattstunde investieren sie in EE-Projekte in Europa. Ihre Ökostrom- und Ökogas-Angebote sind vom TÜV Nord zertifiziert. Zusätzlich trägt das Ökostromangebot das Grüner Strom-Label in Gold. Und Polarstern ist eines der wenigen Unternehmen, die sowohl B Corp zertifiziert sind als auch eine aktuelle Gemeinwohl-Bilanz vorweisen können. Wahrlich ein Stern, an dem sich so manch anderer Energieanbieter orientieren sollte.
Also haben wir Anna jede Menge Fragen gestellt, um herauszufinden, wie sie zu so einem richtungsweisenden Unternehmen geworden sind. Viel Spaß beim Lesen.

Hallo Anna,
was macht Polarstern genau und was unterscheidet euch von anderen?

Wir sind mehr als ein reiner Ökoenergieversorger. Unser Ziel ist es, mit Energie die Welt zu verändern und so bieten wir – wie ein echter Ökoenergieversorger – ausschließlich 100 % Ökoenergie an, beim Strom genauso wie bei der Wärme. Zusätzlich wirtschaften wir dabei als Social Business und setzen uns hohe nachhaltige Maßstäbe, zertifiziert durch B Corp und die Gemeinwohl-Ökonomie.

In der Sektion „Über uns“ schreibt ihr:
„Für weniger Ellenbogen, mehr Gemeinschaft, mehr jetzt als irgendwann, weniger Bullshit, mehr wirklich.“
Wenn ihr sagt „Mehr wirklich“, haben wir zu viel „Falsch“ oder „Unecht“?

Ich würde sagen, es wurde zu wenig wirklich auch gemacht. Halt ein bisschen öko, aber nicht so, dass sich echt etwas verändert. Sprich: Zum Beispiel haben viele Versorger einen Ökotarif eingeführt, aber die Masse ihrer Angebote ist weiterhin fossil geprägt. Oder es wird ein Ökotarif angeboten, aber der nutzt nur die Ökoenergie, die schon da ist – der Tarif unterstützt jedoch nicht den Ausbau der erneuerbaren Energien, den es doch so dringend braucht.

Polarstern baut weltweit erneuerbare Energien – zum Beispiel in Photovoltaik in Madagaskar und Ökogas auf Kambodscha.

Auf eurer Website gibt es ein Video mit dem Titel: „Polarstern in 93 Sekunden erklärt.“
Darin sagt ihr: Wir verändern den Energiemarkt hin zu dezentralen, flexibleren Modellen.

Wir fördern vor allem den Ausbau von Photovoltaik – hier in Deutschland und in Entwicklungsländern wie Madagaskar. Diese Energiegewinnung erfolgt hierzulande auf Gebäuden und in Quartieren, also dort, wo die Menschen leben und so direkt den Vorteil von preiswert erzeugtem Solarstrom spüren. Wenn die Vorteile der Energiewende unmittelbar bei den Menschen ankommen, sind sie leichter von der Energiewende überzeugt und tragen den Ausbau der erneuerbaren Energien mit. Menschen zu Beteiligten machen und sie zu begeistern, das ist unser Ziel, ganz einfach, weil so die Energiewende viel mehr Impact hat.
Neben der dezentralen Energieversorgung spielt die Vernetzung der Anlagen und ihre flexible, effiziente Versorgung eine entscheidende Rolle, um den Ausbau auf das erforderliche Maß zu begrenzen und Energie nicht zu verschwenden. Als Social Business geht’s uns neben Klimaschutz eben auch um Ressourcenschutz.

Hier geht´s übrigens zum erwähnten, 93-sekundenlangen Video.

Zertifikate und Auszeichnungen:
Polarstern hat:
-eine aktuelle GWÖ-Bilanz
-eine B-Corp Zertifizierung
-Grüner Strom Label
-und weitere Auszeichnungen.

Sind diese ganzen Labels wirklich wichtig? Was hat man als Kund*in davon? Welches ist euch am wichtigsten, falls man das sagen kann. Seht ihr Bedarf an einem weiteren Label in Deutschland?

Uns sind diese Auszeichnungen wichtig, weil sie den Kund*innen Orientierung und Sicherheit geben. Gerade in Zeiten des verbreiteten Greenwashings unterstreichen sie, dass man sich bei uns sicher sein kann, dass wir immer nachhaltiger handeln und hier auch schon sehr weit gekommen sind. Das ist für Außenstehende nicht immer so leicht erkennbar. Und während B Corp und die Gemeinwohl-Ökonomie das Unternehmen ganzheitlich anschauen, wirft das Grüner Strom-Label einen Blick auf die Energietarife und ihren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Unternehmen dahinter wird v.a. mit Blick auf die unterstützten Energiequellen angeschaut.
Gerade B Corp und die Gemeinwohl-Ökonomie sind aber auch für uns als Unternehmen sehr wertvoll, weil wir mit ihren Kriterienkatalogen uns selbst als Unternehmen durchleuchten und so “Baustellen” entdecken, wo wir noch nachhaltiger handeln können. Die beiden Zertifikate sind auf den ersten Blick recht ähnlich, sie unterscheiden sich aber in der Art der tiefergehenden Impact-Aspekte, die sie bewerten. Dieser ehrliche und offene Blick auf die eigenen Entwicklungspotenziale ist uns sehr wichtig, um uns weiterzuentwickeln.

Polarstern arbeitet mit zwei Inn-Wasserkraftwerken zusammen, die sich nahe Rosenheim und in Wasserburg befinden.

Ihr seid mit Africa Greentec verpartnert. Was genau macht ihr zusammen? Und warum engagiert ihr euch in entfernten Gegenden, die so weit weg sind?

Wir fördern pro Kund*in und Jahr den Ausbau erneuerbarer Energien nicht nur in Deutschland, sondern auch in Entwicklungsländern – aktuell in Kambodscha und in Madagaskar. Dort arbeiten wir mit lokalen Partner*innen zusammen – in Madagaskar ist das Africa GreenTec. Zusammen gehen wir in entlegene Regionen, die noch keine Strom- und oft auch noch keine Wasserversorgung haben. Das ist so wichtig, denn wo saubere Energie fließt, entstehen Chancen: Für Gesundheit, für Bildung und Umwelt und für die Wirtschaft. Energie ist die Lebensader von uns Menschen. Sie nachhaltig zu gestalten ist die Aufgabe unserer Generation für ein lebenswertes Leben auch künftiger Generationen.

Der Ausbau erneuerbarer Energien geht nicht so schnell voran, wie ich es mir vorstellen würde. Häufig sind es Regelungen, die einem schnelleren Ausbau im Wege stehen.
Welche Regelung würdest du gerne sofort ändern, wenn du es könntest und warum genau?

Ich denke nicht, dass die Veränderung einer einzigen Regelung so viel bringt. Es ist mehr die grundlegende Haltung, die sich ändern muss. Nämlich, dass wir mehr erneuerbare Energien brauchen und dass die Investitionen hier unterstützt und gestärkt werden müssen. Denn ohne sie wird’s in Zukunft für uns alle viel teurer – nicht nur bei der Energieversorgung, sondern in allen Lebensbereichen. Mit dem Klimawandel, der maßgeblich vom Energiesektor angetrieben wird, steigen die Kosten unter anderem auch in der Landwirtschaft und durch Schäden aufgrund von Extremwetter.

Siehst du eine Zukunft für euch irgendwann auch Öko-Wasserstoff anzubieten?
Oder arbeitet ihr bereits an anderen Energieträgern, die in Zukunft relevant sein werden?

Wir tun das bereits heute. In unserem Forschungsprojekt in Esslingen zum Beispiel erzeugen wir grünen Wasserstoff, der ins lokale Nahwärmenetz fließt. Gleichzeitig nutzen wir die Abwärme, die bei der Wasserstofferzeugung entsteht, ebenfalls in der lokalen Wärmeversorgung. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff ist jedoch deutlich teurer und ineffizienter als etwa die Wärmeversorgung von Gebäuden mittels Wärmepumpen. Grüner Wasserstoff ist daher vor allem in denjenigen Bereichen von Vorteil und im Sinne einer energieeffizienten Energiewende, wo die Elektrifizierung nicht möglich ist oder an ihre Grenzen stößt.

Zeit ein wenig zu spinnen. Wovon träumst du? Wo treibt es dich mit Polarstern hin?

Unser Ziel ist es, mit Energie die Welt zu verändern. Wir stoßen mit Polarstern bewusst in neue Bereiche einer nachhaltigen Energieversorgung vor und machen diese den Menschen einfach zugänglich. Wir glauben an die vielen Vorteile einer dezentralen Energieversorgung und im Zuge ihrer Elektrifizierung und Digitalisierung an die Chancen und Möglichkeiten, die sie den Menschen direkt bringt. Gleichzeitig reicht es nicht, allein bei den Produkten anzusetzen. Um das Klima zu schützen, müssen wir unser Verhalten ändern – unser Wirtschaften und Konsumieren. Und hier sehen wir es als unsere Aufgabe als Unternehmen zu zeigen, es klappt, du kannst ehrlich nachhaltig wirtschaften und damit erfolgreich sein. Solche Erfolgsbeispiele braucht die Wirtschaft und brauchen die Verbraucher*innen, um zu vertrauen, dass sich eine nachhaltige Veränderung rechnet.

Schön, dass du da warst. Hast du noch ein paar letzte Worte für uns?

Wir feiern jede Kilowattstunde eingesparter Emissionen und jede Kilowattstunde Ökoenergie, die fossile Energien ersetzt, weil wir damit einen riesigen Impact haben. Energie ist die Lebensader von uns Menschen und unserer Entwicklung. Mit fossiler Energie hat diese ein Ende, aber mit erneuerbaren Energien so viele Chancen und Möglichkeiten, die wir nur ergreifen müssen.

Vielen lieben Dank dir Anna. Und liebe Grüße an das ganze Polarstern Team.