Panelretter: Zweite Chance für Solarmodule

Kaum zu glauben, aber wahr: Jedes Jahr landen funktionstüchtige Solarmodule im Müll – nur wegen oberflächlicher Schönheitsfehler. Doch keine Sorge, die Rettung ist schon unterwegs! Die beiden Elektroingenieure Chris und Tilmann sagen dem Solarmüll den Kampf an. Und schenken aussortierten Modulen ein zweites Leben.

Mit ihrem Unternehmen Panelretter haben sie bislang mehr als 2.000 Solarmodule gerettet - und als wiederaufbereitete Balkonkraftwerke ins Leben zurückgeholt. Ganze 40.000 kg unnötigen Solarmüll konnten sie damit verhindern. Und nicht nur das: Die geretteten Module bringen mit insgesamt über 700 kWp Leistung so viel grünen Strom ins Netz wie ein mittelgroßer Solarpark! 

Energiewende unterstützen und Elektroschrott vermeiden? Genau unser Ding! Deshalb holen wir heute Panelretter-Mitgründer Tillmann Durth ins Spotlight.
 

Tillmann Durth, Mitgründer und Geschäftsführer von Panelretter

„Die Welt ein Stück besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben“ – so beschreibt Tillmann seine Motivation. Die Begeisterung für grüne Energie begleitet ihn schon seit der Grundschule, wo er lieber ein Referat über erneuerbare Energien hielt als über Dinosaurier oder Lokomotiven. Es folgten ein Elektrotechnik-Studium und direkt danach: die Gründung von Panelretter.

Wenn er nicht gerade im Einsatz für die Solarrettung ist, träumt Tillmann von einer Zukunft, in der alle Produkte reparierbar und langlebig sind – und auf jedem Balkon eine Solaranlage steht. Weltweit, versteht sich.
 

Hallo Tillmann, schön, dass du bei uns im WEtell Spotlight sitzt. Worum geht es bei Panelretter? Was macht ihr genau? Welche Werte vertretet ihr?

Wir retten Solarmodule, bevor sie verschrottet werden – und machen daraus hochwertige Balkonkraftwerke. Dafür schaffen wir einen kundenfreundlichen Zweitmarkt, auf dem man einfach und garantiert geprüfte, moderne und leistungsfähige Panels bekommt. Unser Ziel: Reuse statt Recycling, Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfkultur. Wir wollen Menschen befähigen, aktiv Teil der Energiewende zu sein – sozial, nachhaltig und unkompliziert.

Wie verhält sich das mit den Leistungen der Panels? Solarmodule nehmen ja über die Zeit an Leistung ab. Was könnt ihr tun, um optimale Leistung zu gewährleisten?

Wir arbeiten fast ausschließlich mit Panels, die nie im Einsatz waren und weniger als drei Jahre alt sind – sogenannte „neue gebrauchte“ Module. Sie wurden aussortiert, weil zum Beispiel beim Transport ein anderes Modul beschädigt wurde oder ein kleiner Defekt an der Palette war – nicht wegen schlechter Leistung. Diese Panele haben also noch ihre volle Kapazität. Wir testen sie einzeln und bringen sie als geprüfte Balkonkraftwerke zurück in Umlauf – bereit für viele Jahre Strom vom Balkon.

Die Solarmodule werden in Kooperation mit Entsorgungsstellen vor der Verschrottung gerettet und nach Generalüberholung in Werkstätten der Lebenshilfe gereinigt und verpackt.

Was passiert denn mit weggeschmissenen Panelen, die ihr nicht rettet?

Es gibt in Deutschland Recyclingunternehmen, die versuchen, Rohstoffe zurückzugewinnen. Doch Silber und Silizium lassen sich bisher nicht im großen Stil recyceln – wertvolle Ressourcen gehen so verloren. Zusätzlich existiert ein Graumarkt: viele Altmodule werden illegal exportiert. Unsere Überzeugung: Reuse ist fast immer besser als Schreddern. Nur wenn Wiederverwendung nicht möglich ist, sollte Recycling die Option sein.

Wie viele Panels rettet ihr denn so in einem Jahr? Meinst du es gibt die Möglichkeit hier einen richtigen Zweitmarkt entstehen zu lassen, genauso wie bei Handys oder Autos?

Bisher haben wir über 2.000 Module gerettet – mit zusammen über 700 kWp Leistung. Allein neuwertige Module, die aus logistischen oder produktionstechnischen Gründen aussortiert wurden, fallen jährlich in der Größenordnung von mehreren zehntausend Stück an. Manchmal reicht dafür schon ein kleiner Kratzer. Das Potenzial gebrauchter Module insgesamt liegt sogar bei mehreren Hunderttausend bis hin zur Million – Tendenz steigend. Die Voraussetzungen für einen echten, skalierbaren Zweitmarkt sind also da – wir wollen ihn mit aufbauen.
 

Die wiederaufbereiteten Solarmodule bietet Panelretter als Komplettsets an.

Wo kriegt ihr denn die Panels her? Kann man euch alte Panels irgendwie zukommen lassen?

Wir arbeiten mit Entsorgern und Recyclern zusammen, um genau die Module zu retten, die kurz vor dem Schredder stehen. Eigene Panels kann man uns leider nicht zuschicken. Aber: Schreib uns trotzdem! Wir kennen tolle Projekte wie Upcycling-Events, die gerne alte Module annehmen. Gemeinsam finden wir fast immer eine Lösung.

So ein Zeitmarkt könnte ein paar coole Geschäftsmodelle zulassen. Leasing-, Mietmodelle genauso wie zeitweise Insellösungen, die man für Events und Festivals zur Verfügung stellen könnte. Genauso könnte es die Resilienz und Unabhängigkeit gegenüber Ländern wie China erhöhen. Ist das in deinen Augen richtig? Oder bräuchte es dafür andere Mittel und Effekte, um hier weiterzukommen?

Das hoffen wir natürlich. Denn wer ein Solarmodul nicht mehr dauerhaft besitzen muss, kann ganz neue Nutzungskonzepte denken. Wir experimentieren aktiv mit verschiedenen Ansätzen – von mobilen Insellösungen über Festival-Setups bis hin zu Sharing- und Mietmodellen. Momentan liegt unser Hauptfokus aber auf der Wiederaufbereitung der Module. Denn bevor neue Modelle greifen, braucht es erst einmal gesicherte Qualität und verlässliche Prozesse – daran arbeiten wir mit voller Energie.
 

Welches Produkt würdest du gerne auf den Markt bringen, oder entwickeln? Wo siehst du Panelretter in 10/ 20/ 30 Jahren? Träum einfach mal ein wenig und nimm uns mit auf diese einzigarte Geschäftsreise😊

Wir wollen zehntausende Panels vor der Verschrottung bewahren – damit Wiederverwendung zur echten Option wird und viele Menschen Teil der Energiewende werden. Solarmodule sind langlebig und genial – wir wollen, dass sie von Anfang bis Ende nachhaltig genutzt werden: von der Produktion bis zum letzten Sonnenstrahl. Unsere Vision: Kreislaufwirtschaft auch in der Solarbranche von A bis Z.
 

Das letzte Wort soll dir gehören. Was wolltest du schon immer loswerden? Weltschmerz, ungelebte Utopien, alles darf hier…

Solar ist ein Geschenk – wir müssen es nur nutzen. Es ist nicht perfekt, aber es ist machbar. Und jede*r kann mitmachen. Wir müssen die Menschen positiv dafür begeistern. Balkonkraftwerke sind dabei ideal: Sie zeigen ganz konkret, was möglich ist – und machen Solarenergie für Millionen erlebbar. Wir wollen in einer Welt leben, in der wir die Chancen dieser Technologie sehen – nicht die Probleme. Lasst uns diese Zukunft gemeinsam groß machen.

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